Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Bartlitz, Walter

wurde am 16. Juni 1887 in Berlin geboren. Ob der Kürschner auch in Berlin wohnte, ist nicht bekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Bartlitz kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Walter Bartlitz starb am 26. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/36).

Bartos, Josef

Tscheche, wurde am 6. April 1875 in Strakowic in Böhmen geboren. Der Bahnbeamte wohnte in Sobieslau Nr. 92 im Bezirk Tabor.
Seit 1940 als Widerstandskämpfer in Haft, wurde Bartos am 22. Mai 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Josef Bartos starb am 23. Mai 1942 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F II/186).

Bastian, Arnold Wilhelm

wurde am 30. Dezember 1908 in Flensburg geboren. Der Kellner wohnte in Flensburg, Norderhofenden 21.
Seit 1943 in Haft, wurde Bastian am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er umgehend in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Bastian erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Arnold Bastian starb am 17. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/11).

Beck, Karl

wurde am 19. Mai 1895 in Wagten im Kreis Braunsberg/Ostpreußen geboren. Er wohnte in Hameln, Admiral-Scheerstr. (= Kaiserstr.) 13, und war bis zu seiner Verhaftung Vollzugsbeamter im Zuchthaus.
Seit Jahresbeginn 1938 in Haft, wurde Beck am 4. August 1938 in das Zuchthaus Hameln verlegt, in seine vormalige Arbeitsstätte.
Karl Beck starb nach knapp zwei Monaten, am 29. September 1938 im Zuchthaus. Er wurde laut einem Aktenvermerk nicht beerdigt: "Die Leiche ist am 1. Okt. 1938 … von der Anatomie Göttingen abgeholt."

Beckmann, Hans

wurde am 17. Dezember 1890 in Mülheim/Ruhr geboren. Der Angestellte wohnte in Mülheim/Ruhr.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Beckmann kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Hans Beckmann starb am 1. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/37).